3er Box von Jens Rachut

OMA RACHUT hat den zweiten Teil des opulenten Hörspiels DER SEUCHENPRINZ fertiggestellt. Entstanden ist eine völlig groteske Schöpfungsgeschichte. Unsere Welt ist die Abschlussarbeit außerirdischer Langzeitstudenten, deren Prüfungsaufgabe darin bestand, einen Planeten zu schaffen. Leider haben die Studis versagt. Entstanden ist eine verpfuschte Erde. Vor allem die Menschen entsprechen nicht den Kriterien der Prüfungsordnung. Natürlich gibt es auch Ausflüge in die Rachutsche Musiklandschaft. Da schleicht sich auch mal der eine oder andere Song von KOMMANDO SONNE-NMILCH in einem völlig verändertem musikalischen Gewand ein. Die Hörspieltrilogie muss übrigens in der Reihenfolge III, II und IV angehört werden.

Was macht der olle Rachut, wenn er nicht gerade die besten Punksongs der Welt schreibt? Er spielt Theater und er schreibt Hörspiele, so wie dieses hier. Es ist eine eigenartige Geschichte. Kankum Babalei, rekrek Bulan, zep zep kalpa sato peng. Denk das einfache, was nie fertig wird. Nachdem die vier Studenten kläglich versagt haben, muss das Endprodukt Erde entsorgt werden. Der Erlöser ist der Seuchenprinz, der gute Musik über alles liebte. Er nahm sie alle mit in den ewigen Staubcontainer. Und dann war da noch was mit Joe, ein Zwitter und der machte alles für eine Frau, die er liebte und bekam Depressionen. Ein Verräter? Sie wussten es nicht genau. Es ist zu 90% eine wahre Geschichte.

Nun ist der dritte Teil der Seuchenprinztrilogie erhältlich und damit ist auch endlich die Aliensaga komplett. Im krönendem Abschlusswerk nimmt die Geschichte noch mal eine spannende Wendung. Die Schöpfung wendet sich gegen Ihre Schöpfer. Aber es soll hier nicht zu viel verraten werden. Hört Euch am besten selber die dritte surreale Story mit fast dadaistischer Stimmung von Joes Büffelbande an. Garniert wird das ganze wieder mit feinster Mucke von Jens Rachut und Jonas Landerschier, der übrigens zusammen mit Jan Delay musiziert. Das septische Gesamtwerk muss natürlich in der Reihenfolge III, II und IV angehört werden. Das ist doch logisch! Oder?!?

Im Mittelpunkt des Hörspiels aus der Feder von Kai-Uwe Kohlschmidt steht der Expeditionswissenschaftler und Abenteurer Ludwig Leichhardt, der als Humboldt Australiens gilt. Ein Denkmal von ihm steht in Sydney. Den im Spreewald aufgewachsenen Leichhardt zieht es unwiderstehlich nach Australien. Seine erste Nordostdurchquerung von 1844 bis 1845 gelingt und bringt ihm weltweite Anerkennung ein. Darauf beschließt er 1848 die ungeheure Tat der Ostwestdurchquerung Australiens und verschwindet dabei spurlos. 20 Jahre später kursieren Gerüchte, man habe einen weißen Mann bei den Aborigines gesehen. Das Hörspiel entspinnt eine magische Welt, in der die Fäden von Leichhardts Expedition durch Australien bis in seine Heimat zurück und deren Sagen gesponnen werden.

Wollt ihr nun wissen, ob es Ihn wirklich gibt??? Stell dir vor, dass der Allmächtige direkt unter uns weilt. Müsste man ihn da nicht fangen können und zwar lebend?!? Und was wären die passenden Köder für eine solche Lebendfalle?!? Die Gottjäger Joe und Jones sind ihm jedenfalls dicht auf den Fersen. Beide sind zwar Spinner, aber haben sie nicht ein Recht darauf herauszufinden, ob es Ihn tatsächlich gibt??? Und wenn ja, stellt sich noch die viel schlimmere Frage. Warum lässt er das alles so zu?!? Begebt euch mit diesem schizoiden Hörspielkrimi auf eine kryptische Verfolgungsjagd nach dem Schöpfer der Welt. Wie immer strapaziert Rachut seine Hörer. Die Geschichten sind schwierig und verworren, aber das und die ganz eigentümliche Schönheit seiner Sprache und Reflexionen sind und bleiben Rachuts Alleinstellungsmerkmal